Prävention gegen sexualisierte Gewalt

Sexualisierte Gewalt gibt es leider an vielen Orten - und erschreckend häufig auch in der Kirche. Die katholische Kirche hat das lange Zeit versteckt, den Betroffenen nicht geholfen.
Die Aufdeckung hat dazu geführt, dass dieses Thema jetzt anders angegangen werden soll. Unsere Diözese hat inzwischen Konzepte erarbeitet zum Schutz vor und zum Umgang mit solchen Fällen.
Auch die Tübinger katholischen Gemeinden haben solche Schutzkonzepte erarbeitet, angepasst an die Bedingungen in der jeweiligen Gemeinde. Hier finden Sie das der Gemeinde St. Johannes.

Das Schutzkonzept als PDF gibt es hier. Einige Abschnitte daraus sind im Folgenden aufgeführt.

Personalauswahl und Personalentwicklung

Die Menschen, denen Kinder und Jugendliche sowie andere Schutzbedürftige in einem kirchlichen Kontext anvertraut werden, tragen eine wichtige Verantwortung, auch für das Vertrauen in die kirchliche Arbeit. Die hier beschriebenen Standards gelten für bereits aktive und für neue Mitarbeitende.

Für die Personen, die diese Tätigkeiten mit Schutzauftrag in unserer Kirchengemeinde ausüben, sind je nach Intensität und Dauer der Tätigkeit verschiedene Verpflichtungen damit verbunden:

  • Gespräche vor Aufnahme einer Tätigkeit
  • Verhaltenskodex
  • Selbstauskunftserklärung
  • Ggf. erweitertes Führungszeugnis
  • Fort- und Weiterbildungen

Beratungs- und Beschwerdemöglichkeiten

Uns ist wichtig, dass Menschen ihre Meinung und Erfahrungen möglichst niedrigschwellig mitteilen können. Die Mitarbeitenden der Gemeinde vermitteln diese Haltung in ihrem Alltag. Wir wissen, dass nicht alles perfekt ist und sind interessiert daran, zu erfahren, wo wir uns verbessern können, (aber auch, wo wir gut sind).

In der Arbeit mit Menschen geschieht auch Unrecht. Es ist unser Ziel, dieses möglichst zu korrigieren und daraus zu lernen. Um dies zu gewährleisten, haben die Mitarbeitenden die Aufgabe, Offenheit für solche Gespräche zu signalisieren und Möglichkeiten für Rückmeldungen, Beschwerden und Verbesserungsvorschläge zu schaffen.

Kinder, Jugendliche, schutz- oder hilfebedürftige Erwachsene, Eltern bzw. Personensorgeberechtigte, und auch haupt- und ehrenamtlich Tätige sollen wissen, dass es ausdrücklich erwünscht ist, sich mitzuteilen und Rückmeldungen zu geben. Dies gilt insbesondere, wenn Grenzen überschritten und vereinbarte Regeln nicht eingehalten wurden.

Es ist möglich, Rückmeldungen oder Beschwerden sowohl persönlich als auch anonym mitzuteilen. Eingegangene Rückmeldungen werden von den Verantwortlichen zeitnah bearbeitet, damit Betroffene wissen, dass sie mit Ihren Anliegen ernst genommen werden.

Letztverantwortlicher ist immer der leitende Pfarrer, zur Zeit Ulrich Skobowsky.
Als ehrenamtliche Ansprechpersonen hat der Kirchengemeinderat Julia Rojahn und Winfried Baur ernannt. Sie sind zu erreichen unter: .

Neben den Ansprechpersonen besteht auch die Möglichkeit, eine Beschwerde anonym, schriftlich bzw. telefonisch abzugeben. Schriftliche Beschwerden können im Pfarrbüro von St. Johannes (Briefkasten des Pfarrbüros; Bachgasse 3) abgegeben werden.

Weitere Beratungsmöglichkeiten

Neben den Ansprechpersonen in der Kirchengemeinde gibt es folgende Beratungsmöglichkeiten.
Im Dekanat/ Landkreis:

  • das Dekanatsjugendreferat in Rottenburg:
    Bernd Nowack
    Dekanatsjugendreferent
    Mitarbeitervertreter MAV Sondervertretung Dekanate
    Tel. 07472/93804, jugendreferat-ro@bdkj.info

    Markus Neff
    Dekanatsjugendseelsorger 
    Tel. 07071/5666625, Markus.Neff@drs.de
  • die psychologische Beratungsstelle in der Brückenstraße:
    Psychologische Beratungsstelle
    Eltern-, Jugend-, Paar- und Lebensberatung
    Brückenstraße 6, 72074 Tübingen
    Telefon 0 70 71 / 92 99 0
    info@pbs-brueckenstrasse.de
  • die Tübinger Fachberatungsstellen bei sexualisierter Gewalt:
    TIMA e.V.
    Tel. 07071/763006
    Fachstelle Mädchenstarke Prävention
    Weberstr. 8, 72070 Tübingen
    E-Mail: team(at)tima-ev.de
    Internet: www.tima-ev.de

    PfunzKerle e.V.
    Tel. 07071/360989
    Fachstelle Jungen- und Mädchenarbeit
    Mömpelgarder Weg 8, 72072 Tübingen
    E-Mail: info(at)pfunzkerle.org
    Internet: www.pfunzkerle.de

    Pro familia e.V.
    Tel. 07071/34151
    Hechinger Str. 8, 72072 Tübingen
    E-Mail: info(at)profamilia-tuebingen.de
    Internet: www.profamlia-tuebingen.de

Auf Diözesanebene:

  • das Kinderschutztelefon des BDKJ/BJA
    Festnetznummer: 07153 3001 234
    Mobilnummer (in den Ferien): 0151 53 78 14 14
    E-Mail: kinderschutz@bdkj.info
  • die Stabsstelle Prävention, Kinder- und Jugendschutz
    Tel. 07472/169385
    Obere Gasse 6, 72108 Rottenburg
    E-Mail: praevention(at)drs.de
    Internet: www.praevention.drs.de

Hilfetelefon Sexueller Missbrauch der Bundesregierung (unabhängig, kostenlos und anonym):
Tel. 0800 22 55 530
Mo., Mi., Fr.: 9.00 bis 14.00 Uhr
Di., Do.: 15.00 bis 20.00 Uhr
www.hilfe-portal-missbrauch.de/startseite

Interventionsplan

Bei Verstößen gegen den Verhaltenskodex und Beschwerden über Grenzverletzungen sind die genannten ehrenamtlichen Ansprechpersonen zu informieren.
Wenn jemand die Vermutung äußert, dass in unserer Kirchengemeinde sexuelle Übergriffe in der Vergangenheit oder Gegenwart geschehen sind, ist die Kirchengemeinde zu einem verantwortungsvollen Umgang damit herausgefordert.

Sollte ein Kind, Jugendliche/r oder schutz- oder hilfebedürftiger Erwachsene/r akut bedroht sein, ist zuallererst dessen Schutz zu gewährleisten, ggfs. mit Hilfe des Jugendamtes oder der Polizei.

Wenn kein akuter Handlungsbedarf ersichtlich ist, ist zunächst eine sorgfältige Wahrnehmung und Bewertung der Situation erforderlich. Hierzu ist eine fachkompetente Stelle in Anspruch zu nehmen und mit ihr die Situation und das Gefährdungsrisiko für die Betroffenen zu bewerten. Die Beratung bezieht sich auch auf das weitere Vorgehen. Dabei kann häufig nur der jeweils nächste Schritt geplant werden.