Ostern: Der höchste Feiertag

An Ostern feiern wir das Zentrum unseres Glaubens. Dazu gehört die Karwoche. Sie beginnt mit dem Palmsonntag, an dem Jesus in Jerusalem als König gefeiert und umjubelt wird – auf dem Rücken eines Esels - dem Tier der armen Leute. Darauf folgt bereits kurze Zeit später, nach dem letzten Abendmahl, die Erfahrung größter Verlassenheit und Angst im Garten Getsemani. Und dann überschlagen sich die Ereignisse mit unglaublicher Wucht: Verrat, Gefangennahme, Verspottung und Folter, die Verurteilung und schließlich die Hinrichtung des Unschuldigen am Kreuzesholz auf Golgota vor den Toren der Stadt Jerusalem. Jesus erlebt auf seinem Leidensweg tiefste Finsternis. Eine Dunkelheit, die Menschen bis heute erfahren müssen: in schwerer Krankheit, auf der Flucht vor Gewalt und Terror, in Ausgrenzung und Missachtung ihrer Würde. Jesus kennt unsere „Dunkelheiten“, er erleidet sie mit uns bis zum heutigen Tag. Das Entscheidende aber ist: es bleibt nicht bei dieser Dunkelheit, bei dieser tiefen Finsternis. Dies wird Jahr für Jahr in der Osternacht deutlich, wenn die am Osterfeuer entzündete Osterkerze in die dunkle Kirche hineingetragen wird und nach und nach die Osternachtskerzen aller Gläubigen entzündet werden. Dieses Licht ist wie eine sanfte Hoffnungswelle, das der Finsternis keinen Raum mehr lässt. Dieses Licht ist Symbol dafür, dass Gott seinen Sohn nicht im Tod gelassen hat. Dieses Licht ist Symbol dafür, dass es auch für uns nicht bei der Dunkelheit des Todes bleibt. Dieses Licht ist Symbol für das neue, ewige Leben, welches uns durch Jesu Auferstehung verheißen ist.