Glockenlos

Als Bischof Carl Joseph Leiprecht am 06. November 1949 die neue Kirche für den Tübinger Süden nach nur einem guten Jahr Bauzeit einweiht bleibt es still im Kirchturm. Der neuen Pfarrei St. Michael fehlte anfangs das Geld für die Glocken. Erst 13 Jahre später konnten diese bei der Glockengießerei A. Bachert in Heilbronn in Auftrag gegeben werden und wurden am 14. Dezember 1962 gegossen.

Der Klang der Glocken wurde mit dem Geläut der Eberhardskirche abgestimmt. Aus den ursprünglich geplanten 6 Glocken wurden 5, um eine größere, tiefere und dadurch weiter hörbare Glocke für die entfernteren Teilorte der Gemeinde einbinden zu können. Die Tonfolge d', e', g', a' und h' (das Weihnachtsmotiv) wurde von Prälat Wurm entworfen.

Zwei Fahrzeuge der französischen Garnison brachten die Glocken samt Läutemaschinen (Gesamtgewicht ca. 5.500kg) am 23. Dezember nach Tübingen. Noch an Heilig Abend fand die Glockenweihe bei eisiger Kälte auf dem Kirchplatz statt.

Die Zeitzeugin Tilling erzählt: "Als die schönen Glocken ankamen, wurden sie einige Tage auf dem Kirchplatz ausgestellt. Sie hingen an kräftigen Geräten und waren hübsch mit Blumen geschmückt. Wir haben sie bewundert. Jede Glocke ist auf einen anderen Ton abgestimmt. Später [am Johannestag, 27. Dezember] wurden sie nacheinander in den Glockenturm befördert."
Nach der Montage im Turm war am 3. Februar 1963 zum ersten mal das Geläut zum Gottesdienst zu hören.

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