Wir freuen uns, dass die Ausstellung der Künstlerin Anita Jäger in unserer Kirche verlängert werden konnte. Die Bilder sind bis 4. Juni 2023 täglich von 8-18 Uhr außerhalb der Gottesdienstzeiten in St. Michael zu sehen. Gerne können Sie Ihre Gedanken zu den Bildern und den Themen im ausgelegten Buch der Künstlerin hinterlassen.
Wir freuen uns auf Ihren Besuch!
"Weg zum anderen"
…bildet eine Einheit mit dem danebenhängenden Bild „Aufgefangen“, was man an den gelben „Balken“ sieht, die zusammen ein „Dach“ bilden. In diesem Werk findet man, wie übrigens in allen anderen Arbeiten hier, ein Kreuz.
Das Thema „Weg“ habe ich hier zu Beginn des „Kreuzweges“ ganz plastisch dargestellt, durch zwei unterschiedlich farbige „Balken“, die sich kreuzen.
Die Begegnung mit dem anderen kann eben nur stattfinden, wenn sich die vorher getrennt verlaufenen Wege kreuzen.
Zwei hinter den „Wegen“ zu sehende Figuren lassen erahnen, um was es hier geht: Es ist nicht bloß eine Begegnung zweier Menschen, sondern der eine hilft dem anderen (gebückte Haltung, aufrechte Haltung).
Hilfe = ein Weg zum anderen!
Der jeweils eingefügte Text hat nicht ursächlich etwas zu tun mit dem Bild. Vielmehr soll er zeigen, dass vieles, was wir zunächst wahrnehmen, Fassade ist. Bricht diese auf, entdeckt man oft Unerwartetes.
"Aufgefangen"
…ist das Pendant zu dem Bild „Weg zum Anderen“. Deutlich wird dies durch die beiden gelben „Kreuzesbalken“, die zusammen ein schützendes Dach bilden. Auch hier sind im Hintergrund, wie im danebenhängenden Bild, blockhafte Elemente zu sehen, die für unseren Alltag stehen – „Häuser“, in denen wir leben.
Haben wir erst den Weg zum anderen durch eigenes Tun gefunden, dann kann man vieles auffangen (Sorgen, Ängste, Nöte, Trauer etc.), oder man kann auch selbst aufgefangen werden.
Schemenhaft kann man im vertikalen Kreuzesbalken zwei sich umarmende Personen erkennen.
„Mut zum Leben“
…steht in Verbindung zum Bild „Rebellion“ direkt daneben. Die transparente Farbe Blau soll zeigen, dass es hier um ein existentielles Thema geht, was nicht so leicht zu greifen ist. Der Mut zum Leben zeigt sich am deutlichsten, wenn ein Kind zur Welt kommt.
Das Elternpaar steht im vertikalen Kreuzesbalken – Wege, die vorher anders verliefen werden nun durch-Kreuzt, gehalten vom Kreuz.
"Rebellion"
… das Pendant zum Bild „Mut zum Leben“. Auch hier herrscht die Farbe „Blau“ vor.
„Warum?“ kann man sich fragen, ist doch eine „Rebellion“ etwas Starkes, vielleicht auch manchmal etwas „Gewalttätiges“, es bräuchte also eher „starke Farben“. In diesem Bild habe ich aber eine „Rebellion“ darstellen wollen, die von innen kommt und meint, dass man aufstehen sollte gegen alles, was dem Leben entgegensteht.
Dazu braucht es aber „Gefährten“ auf dem Weg – gemeinsam sind wir stark! Gemeinsam kann man alte, „ungerechte“ Wege durchkreuzen.
„Neues Leben“
… im direkten und übertragenen Sinne, ist immer voller Kraft und Feuer, deshalb die starken Farben.
NEUES LEBEN ist auch immer ein Kreuzungspunkt: Neues Leben (auch im übertragenen Sinne) durchkreuzt oder schneidet die Wege derer, die schon da sind.
Neues Leben im Zeichen des Kreuzes gibt Halt und es gibt die Richtung vor, es ist wie eine Leitschnur.
„Wasser und Licht“
… ist das Pendant zum Bild „Neues Leben“. Auch hier sind die starken, warmen Farben: Rot und Orange zu sehen. Die Nähe zu neuem Leben wird dadurch sichtbar. Ohne Wasser und Licht gibt es kein (neues) Leben.
Angeordnet wie ein Kreuz, durchziehen die Wasserläufe die Landschaft, die ein Spiegel unseres Lebens ist.
„Vernunft“
Beziehungen einzugehen bedeutet: es kreuzen sich zwei Wege, es kreuzen sich zwei Lebens-Wege. Die Facetten der gelebten Jahre sind vielfältig, es öffnen sich manchmal überraschende „Fenster“, d.h., man lernt sich Stück für Stück kennen.
Ist es Liebe?
Hält die Liebe, was sie verspricht?
Die Vernunft kommt ins Spiel und lässt die Distanz wachsen.
„Überleben“
Das Pendant zum Bild „Vernunft“. Angedeutet durch die Farben und die würfelartige Struktur des Hintergrundes wird der Zusammenhang der beiden Bildmotive deutlich.
Eine Schieflage im Leben, z. B., in einer Beziehung, die gescheitert ist, oder anders verläuft, als geplant, durchkreuzt mein Leben.
Im Kreuz, das mir Anker und Halt ist, finde ich „Halt“ und kann die (inneren) Trümmer überstehen.
„Gemeinsam“
Im Zeichen des Kreuzes, der frohmachenden Botschaft, geht ein Paar seinen Weg, es hat seinen Standpunkt gefunden und fühlt sich im „Licht = Wärme“ geborgen.
Gleichwohl ist auf dem weiteren Weg, in der Mitte, da wo sich die „Wege“ kreuzen, eine Entscheidung zu treffen: Wie gehen wir weiter? Nach rechts, nach links oder geradeaus?
Gehen wir weiter gemeinsam weiter oder werden wir…
einsam?
„Durchkreuzte Wege IV“
… ist das Pendant zum Bild „durchkreuzte Wege III“.
Auch hier liegt das transparente Kreuz, gefüllt mit Text und Gedankenfragmenten auf einem Lebensentwurf, der gelebt wurde oder wird. Es erinnert an ein religiöses Leben, in dem die Begegnung mit Jesus im Brot und Wein eine wichtige Rolle spielt.
Momente, wo Wege durchkreuzt werden können, sind im Kreuz zu lesen.
„Wunderbares Alles“
Dies ist der letzte Punkt, der „Kreuzungspunkt“ des Kreuzwegzyklusses. Es hat kein Pendant, es steht für sich alleine. Aus dem Dunkel (rechts) und vom Licht umrahmt (links), hat der Weg ein Ziel gefunden:
DAS KREUZ ALS ZEICHEN DER HOFFNUNG
UND DER STÄRKE
Hier kann ich Kraft finden, Kraft und Stärke, mich dem anderen zuzuwenden und mein Leben positiv anzugehen.